Endspurt in der Bewerbungsphase für die kommende LEADER-Förderperiode. Noch bis Ende Mai können sich ländliche Regionen beim Land Hessen bewerben. Die Anerkennung erfolgt auf Grundlage einer Lokalen Entwicklungsstrategie, die jede Region in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet. In einer öffentlichen Abschlussveranstaltung am 12. Mai in Biebergemünd wurden die Ergebnisse von SPESSARTregional vorgestellt und gemeinsam mit allen Teilnehmenden die Lokale Entwicklungsstrategie finalisiert. Unter dem Motto „SPESSARTregional – Vernetzt.Innovativ.Nachhhaltig“ will sich die Region nun zum dritten Mal in Folge als LEADER-Region bewerben.
Bei Bilderbuchwetter und inmitten der schönen Spessartlandschaft tauschten sich die Veranstaltungsbesucher:innen zunächst bei regionalen Snacks und Getränken aus, bevor es zum Programm überging.
Nach einer kurzen Übersicht über die Rahmenbedingungen der neuen LEADER-Förderperiode blickte Dr. Elisabeth Appel-Kummer auf den Beteiligungsprozess zurück: „Sechs thematische Arbeitsgruppen, rund 100 regionale Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen, über 800 Stunden, die in den Arbeitsgruppen und Fachgesprächen geleistet wurden: Das zeigt in Zahlen, wie breit aufgestellt und engagiert in den letzten Monaten an der Lokalen Entwicklungsstrategie für SPESSARTregional gearbeitet wurde.“ Das Büro regionalENTWICKLUNG Appel-Kummer hatte die Region bei der Erstellung der Strategie fachlich unterstützt.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, waren sich die Teilnehmenden einig. In einem Wandelparcours konnten sie sich über die vier Handlungsfelder der Lokalen Entwicklungsstrategie von SPESSARTregional, die gesteckten Entwicklungsziele und ersten Start- und Leuchtturmprojekte informieren. So will sich die Region in den Bereichen Daseinsvorsorge, regionale Versorgungsstrukturen, Naherholung und ländlicher Tourismus wie auch Bioökonomie engagieren.
„Mit sehr ambitionierten Zielen wollen wir zum einen an die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre anknüpfen, aber auch neuen Herausforderungen begegnen“, so Rainer Schreiber, Vorsitzender von SPESSARTregional. Deutlich wird das am Handlungsfeld „Bioökonomie“, bei dem es um die Stärkung eines nachhaltigen Konsums und regionaler Kreisläufe geht. Hier kann die Region auf verschiedene, bereits ins Leben gerufene regionale Wertschöpfungsketten aufbauen und diese weiterentwickeln. Sie will sich in diesem Bereich aber auch neuen Themen widmen, wie beispielsweise der Erschließung regionaler Kreisläufe von Roh- und Wertstoffen.
Neu ist auch die Gebietskulisse von SPESSARTregional. Durch den Beitritt von sechs weiteren Kommunen bewirbt sich die Region für die neue Förderperiode mit nunmehr zwanzig Städten und Gemeinden.
Abschließend waren die Teilnehmenden aufgefordert, den Slogan für die zukünftige Arbeit von SPESSARTregional zu bestimmen. Hier haben sich die Beteiligten rasch auf den Leitgedanken „Vernetzt.Innovativ.Nachhaltig“ verständigt. Zum einen knüpft der Slogan an die Arbeit in starken Netzwerken und Kooperationen an, die auch in der kommenden Förderperiode die Projekte und Maßnahmen bestimmen werden. Zum anderen wird deutlich, dass die Entwicklungsstrategie konsequent den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung folgt, so wie es zum Beispiel die zahlreichen Ideen und Vorhaben zur Innenentwicklung unterstreichen. Die Teilnehmenden machten zudem deutlich, dass es Mut und Unterstützung für innovative Vorhaben braucht. Die Strategie soll in den nächsten Jahren einen guten Rahmen für Reallabore schaffen, um neue Lösungen entwickeln und erproben zu können.
Nach der breiten Zustimmung auf der öffentlichen Abschlussveranstaltung musste die Lokale Entwicklungsstrategie dann noch eine letzte Hürde nehmen: die formale Verabschiedung durch die Mitglieder von SPESSARTregional. Diese erteilten ihre Zustimmung mit großem Applaus auf der Mitgliederversammlung am 17. Mai in Lettgenbrunn.