LEG BEFÜRWORTET neun LEADER-Projekte

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Daseinsvorsorge, Regionale Wirtschaft, Tourismus und Naherholung – in diesen Themenfeldern wollen neun Projekte die Region weiter voranbringen und für die Umsetzung LEADER-Mittel beantragen. Das LEADER-Entscheidungsgremium der Region SPESSARTregional hat dafür nun grünes Licht gegeben. Auf der Sitzung Mitte Juli in Bad Soden-Salmünster wurden alle Vorhaben vorgestellt und von den Mitgliedern des Gremiums anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs bewertet. Alle neun Projekte überzeugten und können nun Fördermittel in Höhe von insgesamt 339.000 Euro aus dem LEADER-Kontingent von SPESSARTregional beantragen. 

Drei Projekte tragen zur Verbesserung der Daseinsvorsorge bei. So will die Stadt Steinau in Marjoß in zentraler Lage zwei Regiomaten mit integrierter Kühlung aufstellen. Sie sollen rund um die Uhr Lebensmittel und Getränke bevorzugt aus regionaler Erzeugung anbieten. Damit will die Stadt eine Versorgungslücke füllen, die durch die Schließung des einzigen Lebensmittelgeschäftes entstanden ist. 

Weiterhin plant die Stadt Steinau im Stadtteil Ulmbach einen Naturerlebnisraum zu schaffen. Hier soll ein Ort der Begegnung mit vielfältigen Spiel- und Erlebnisräumen entstehen, der mit einer artenreichen und naturnahen Bepflanzung zugleich ein lebendiger Anschauungs- und Lernort für Artenvielfalt ist. Die Erstellung des Konzeptes wurde bereits im letzten Jahr mit Mitteln aus dem Regionalbudget von SPESSARTregional gefördert. 

Das dritte Projekt im Handlungsfeld „Daseinsvorsorge“ zielt auf eine Verbesserung des Mobilitätsangebotes insbesondere im touristischen Freizeitverkehr ab. Im Rahmen eines Pilotvorhabens will die Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig mbH die Fahrradmitnahme im ÖPNV auf den drei touristisch relevanten Buslinien MKK-81, MKK-82 und MKK-83 erproben. Dazu werden die Busse mit selbstständig nutzbaren Heckträgern ausgestattet. Die Nutzung des Angebots soll bis zum Saisonende 2025 evaluiert werden, um darauf aufbauend das Angebot weiterentwickeln zu können. 

Im Handlungsfeld „Regionale Wirtschaft“ stand die Gründung von „Das Wolf“ zur Beschlussfassung an. Inmitten der Altstadt von Bad Soden plant eine GbR eine ehemalige Gaststätte in ein Haus für New Work mit verschiedenen Räumlichkeiten für Büros und Coworking, private und berufliche Veranstaltungen, Meetings und Seminare umzubauen. 

Zudem wurden fünf Projekte im Handlungsfeld „Tourismus und Naherholung“ befürwortet. In der Steinauer Altstadt am sogenannten „Kumpen“, der Fläche zwischen Rathaus, Schloss und Theatrium, will die Stadt einen Kulturkiosk errichten. Er soll zentraler Anlaufpunkt und Rastmöglichkeit für kulturinteressierte Stadtbesucher:innen sein, der neben touristischen Leistungen wie den Verkauf von Souvenirs und Eintrittskarten für die umliegenden Museen und Ausstellungen auch ein kleines Angebot an regionalen Speisen und Getränken anbietet. Diese können hier ebenso wie mitgebrachte Pausensnacks bei einer Rast verzehrt werden. 

Mit dem Umbau des Schwimmbads zum Naturschwimmbad wird in Mernes eine Neuordnung der angrenzenden Kneippanlage erforderlich. Die Stadt Bad Soden-Salmünster will im Zuge dessen die gesamte Naherholungsanlage neu ausrichten: Kneipp- wie auch Hand- und Armbecken sollen neu positioniert und die Wegeführung daran ausgerichtet werden. Blühflächen mit Strauchgehölzen sollen die Anlage einfassen und zu mehr Biodiversität beitragen. 

Die Spessart Tourismus und Marketing GmbH plant zwei Projekte zur Stärkung des regionalen Tourismus. Zum einen soll der Prozess zur Zertifizierung des Spessarts als „TOP Bike Destination“ eingeleitet werden. Das Siegel bürgt für einheitliche Qualitätsstandards und bindet alle Partner entlang der Wertschöpfungskette ein. Die Region und die Partner durchlaufen dabei einen mehrstufigen, zielgruppen-orientierten Qualitätsprozess, der auf mehrere Jahre angelegt ist. 

Weiterhin will die Spessart Tourismus und Marketing GmbH eine Studie zur Einsatzfähigkeit von Service-Robotern in Gastronomiebetrieben durchführen. Vor dem Hintergrund des Arbeits- und Fachkräftemangels können Service-Roboter eine Entlastung des Stammpersonals darstellen, in dem sie einfache Arbeiten wie Abräumen der Tische oder Bringen von Speisen und Getränken übernehmen. Unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule Heilbronn sollen innerhalb von drei Jahren Einsatzmöglichkeiten, Vor- und Nachteile, Kosten sowie Erfahrungen in kleinen und mittelständischen Gastronomiebetrieben in der Region untersucht werden. 

Das neunte Projekt ist ein Vorhaben des Naturparks Hessischer Spessart. Er will seine themenbezogenen Webseiten zu einem einheitlichen digitalen Serviceangebot zusammenführen. Das erhöht die Nutzerfreundlichkeit. 

Mit dem positiven Votum des LEADER-Entscheidungsgremiums können nun die Förderanträge für die neun Projekte gestellt werden. Nach den zehn Kleinvorhaben, die im Frühjahr über das Regionalbudget von SPESSARTregional befürwortet wurden, sind dies die ersten LEADER-Projekte in der neuen Förderperiode. Am 5. September tagt das Gremium erneut, um über weitere Projektanträge zu beraten. Insgesamt stehen der Region in diesem Jahr für Projekte rund 1,7 Mio. Euro an LEADER-Fördermitteln zur Verfügung.