Die Stadt Schlüchtern besitzt 1.364 ha Wald und ist damit neben dem Staatsforst einer der größten kommunalen Waldbesitzer im Main-Kinzig-Kreis. Die Bewirtschaftung des Stadtwaldes basiert auf der gesetzlich vorgeschriebenen Forsteinrichtung. Sie dient als Instrument für die Inventur, Planung und Erfolgskontrolle der Bewirtschaftung des Stadtwaldes. Die bisherige Forsteinrichtung läuft 2024 ab und wird 2024/2025 für weitere zehn Jahre fortgeschrieben. Neben dieser gesetzlichen Notwendigkeit fehlt es jedoch bislang an einer ganzheitlichen Strategie, welche die vielfältigen Funktionen des Waldes regional wie überregional in ihrer Gesamtheit berücksichtigt. Dies umfasst die Bedeutung des Waldes für die unterschiedlichen Nutzungen wie Forstwirtschaft, Tourismus, Naherholung etc. wie auch Aspekte des Klimawandels.
Die Stadt Schlüchtern will daher neue Wege gehen. Parallel zur anstehenden Forsteinrichtung soll in einem gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess ein Konzept zur ganzheitlichen Entwicklung des Stadtwaldes entwickelt werden. Einen solchen Ansatz gibt es in Hessen bislang nicht und könnte wegweisend auch für andere kommunale Waldeigentümer sein.
Mit der Moderation und Koordination des Meinungsbildungsprozesses wird ein externer Dienstleister beauftragt. Lokale und regionale Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Themenfeldern erarbeiten in Arbeitsgruppen eine abgestimmte Gesamtstrategie für die zukünftige Entwicklung des Stadtwaldes Schlüchterns. Die Konzeption soll neben Entwicklungszielen auch Strategien zur Umsetzung umfassen. Die Ausarbeitung von Projekten bzw. Maßnahmen erfolgt in Abstimmung mit bestehenden Plänen und Konzepten aus den involvierten Handlungsfeldern. Der angestoßene Dialog aller Beteiligten soll für mehr Aufmerksamkeit für den Wald als eminent wichtigen Teil unserer Umwelt und seine Rolle im Klimawandel sorgen.
INFOS
Handlungsfeld: Bioökonomie
Antragsteller: Stadt Schlüchtern
Fördersumme: 28.800,00 Euro
Status: In Umsetzung