Die Pest an‘ Hals

Sie sind wieder da: Spessarträuber proben in der Burg © Athena Schreiber

Im letzten Jahr startete SpessartTheater hautnah. An unterschiedlichen Orten in den Wäldern des Spessart nahm es die Zuschauer mit auf dem Weg einer Räuberbande und ließ sie teilhaben an deren Leben. Ein besonderes Theatererlebnis, das großen Gefallen fand. Nach einer längeren coronabedingten Pause haben die Laiendarstellerinnen und -darsteller unter der Leitung von Athena Schreiber die Proben wieder aufgenommen. Mit ihrem neuen Stück „Die Pest an‘ Hals“ spielen sie im Oktober an vier Terminen im Burghof Burgjoß. Premiere ist am 17. Oktober.

Das Stück spielt Anfang des 19. Jahrhunderts. Der ganze Spessart ist im Griff einer ansteckenden Grippeepidemie. Das Fräulein von Jazza lässt durch ihre Schergen herumvagabundierendes Gesindel und Gesetzeslose einfangen und kaserniert sie in ihrer Burg. Dort nimmt der zwielichtige Quacksalber Frank vom Stein dubiose Experimente an ihnen vor, um ein Heilmittel gegen die Grippe zu finden. Gefangen in der Burg, beginnt indessen eine zarte Liebesgeschichte in den Reihen der Räuber und Vaganten. Um zueinander zu gelangen, fürchten die Liebenden weder Tod noch Teufel und reißen die übrigen Gefangenen in ihrem Aufbegehren mit. Können sie ihre Ketten sprengen und den Händen des irren Quacksalbers und seiner eisernen Auftraggeberin entrinnen?

Neben aktuellen Bezügen zur Corona-Krise lässt das Stück Anleihen an Büchners „Woyzeck“ und Márquez’ „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ entdecken.

„Die Pest an’ Hals“ ist ein Mach-Mit-Theater, das mit den Hygiene-Vorschriften zur Corona-Pandemie gut funktioniert: Die Zuschauer werden Teil der gesetzlosen Gemeinschaft des Spessarts. Sie erleiden mit den Darstellern Gefangenschaft und müssen die „bitteren Pillen“ der Experimente schlucken. Sie müssen Liebesbriefe schmuggeln und schließlich entscheiden, ob ein Aufbegehren gegen die Obrigkeit Erfolg bringen kann – und ob es das Risiko wert ist. Stimmungsvolle Kulisse bildet der Burghof in Jossgrund-Burgjoß.

Premiere ist am Samstag, 17. Oktober, 18 Uhr. Weitere Spieltermine sind Sonntag, 18. Oktober, 15 Uhr, Samstag, 24. Oktober, 18 Uhr und Sonntag, 25. Oktober, 11 Uhr (Matinee). Der Eintritt kostet 12 Euro für Erwachsene und 7 Euro für Kinder und Jugendliche. Karten können ausschließlich im Vorverkauf über die Tourist-Information Gelnhausen erworben werden: Tel. 06051 / 830 – 300 oder – 301, tourist-information@gelnhausen.de. Während der gesamten Veranstaltung ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Nähere Informationen auch unter www.spessart-theater.de.