Aufbau neuer Vermarktungswege und -strukturen für regionale Streuobstprodukte

© Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis e.V.

Die Region ist vor allem im westlichen Teil sowie in den Randbereichen von Spessart und Vogelsberg stark von Streuobstwiesen geprägt. Viele dieser Wiesen befinden sich jedoch in keinem guten Zustand. Der Klimawandel macht alten Streuobstbeständen zu schaffen, aber auch dringend erforderliche Neuanpflanzungen sind immer schwieriger umzusetzen. Hinzu kommt, dass viele private Streuobstgrundstücke nicht mehr gepflegt werden. In der Vermarktung von Streuobstprodukten gibt es zwar punktuell erste Ansätze, sie sind jedoch weit davon entfernt, im Sinne einer Gesamtstrategie ihre Wirkung zum Erhalt der Streuobstbestände zu entfalten. Hinzu kommt, dass vor allem große Keltereien ihren Bedarf an Äpfeln aus dem Ausland beziehen, weil diese günstiger sind als regionales Obst. Gleichzeitig wird ein großer Teil der heimischen Äpfel nicht geerntet und damit verschwendet.

Der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis e. V. (LPV) will daher neue Vermarktungswege und -strukturen für regionale Streuobstprodukte aufbauen.
Dazu sollen einerseits die potentiellen Verarbeiter:innen und die Verbraucher:innen über die Werthaltigkeit regionaler Streuobstprodukte informiert werden, um das Kaufverhalten entsprechend zu beeinflussen.

Andererseits gilt es die vorhandene Infrastruktur zur Produktion und Vermarktung von regionalem Obst deutlich zu verbessern und in einem ggf. überregionalen Netzwerk zusammenzuführen. Dazu zählen die Transportlogistik, die Lagerung von Tafelobst und die Verarbeitung von Streuobst, zum Beispiel in Keltereien und als Trockenobst.

Für die Projektumsetzung soll ein externes Fachbüro beauftragt werden, das zunächst den Status Quo vorhandener Vermarktungs- und Verarbeitungsstrukturen für Streuobst recherchiert, daraufhin Handlungsempfehlungen zur Umsetzung einer verbesserten Verwertung und Vermarktung erarbeitet und unter Beteiligung der Partner:innen umsetzt.

Unterstützt wird das Vorhaben von der Ökomodellregion Main-Kinzig sowie dem NABU-Kreisverband, regionalen Keltereien als Mitglieder des LPV sowie dem Verein Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute Regionalschleife Main-Kinzig, dem Behinderten-Werk Main-Kinzig gGmbH mit dem Hofgut Marjoß und dem Verband SPESSARTregional.

INFOS

Handlungsfeld: Bioökonomie
Antragsteller: Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis e.V.
Fördersumme: 35.520 Euro
Status: In Umsetzung